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Regionales Vernetzungskonzept, Stand Mai 2022

Vor dem Hintergrund einer sich in Transformation befindlichen Region gewinnen identitätsstiftende Themen gesamtgesellschaftlich enorm an Bedeutung. Die Land- und Ernährungswirtschaft spielt für den Aufbau, die Erhaltung und die Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten auf Grundlage der natürlichen Ressourcen eine zentrale Rolle.

24 den Konzeptionen im

24 den Konzeptionen im Freistaat Sachsen zu harmonisieren, sowie regionalen Bedarfen und Interessen angemessen Ausdruck zu verleihen. Über die politische Kommunikation auf Landesebene hinaus ist es ein Anliegen des Netzwerks, den Wissensaustausch mit Partner auf Bundesebene zu forcieren. Hierzu zählt die Einbringung regionaler Bedarfe in Projekte auf Bundesebene ebenso, wie die aktive Recherche nach geeigneten Instrumenten und Partnerinstitutionen. Diese können auch im zivilgesellschaftlichen Bereich angesiedelt sein, wie etwa der Bundesverband der Regionalbewegungen, der sich für die Belange ländlicher Räume auf Bundesebenen als Lobbystruktur engagiert. Die vielschichtige Rolle der Zivilgesellschaft ist im NETZWERK REGIONALE WERTSCHÖPFUNG IM LANDKREIS GÖRLITZ angemessen zu berücksichtigen. Das breit aufgestellte Engagement von Menschen im ländlichen Raum, wie dies etwa durch die Landfrauen gelebt wird, ist ebenso wertvoll und wichtig wie die themenbezogene Begleitung von gesellschaftlichen Diskursen, wie dies Slow Food und andere NGOs für die Ernährungswende wahrnehmen. Ein nachhaltig denkendes Regionalmanagement wird Akteure der Zivilgesellschaft als wichtige Kommunikationspartner und als aktiv Handelnde und Gestaltende angemessen würdigen und einbeziehen. Der Aufbau von professionellen und kostengünstigen Logistiklösungen ist einer der Schlüsselfaktoren für das effektive und effiziente Zusammenspiel der Elemente in den Wertschöpfungsketten. Bisher stehen die Akteure vor der Herausforderung, eigene Lösungen aufzubauen, wofür Personal und/oder ein Fuhrpark vorgehalten werden müssen, oder Kooperationen beständig neu abzusprechen sind. Diese Strukturen erweisen sich schon jetzt als störanfällig und teuer. Sie werden vor dem Hintergrund massiv steigender Kosten insgesamt einem Stresstest unterzogen. Es steht zu befürchten, dass sich die Kostensteigerungen als ein K.O.-Kriterium für einige Strukturen erweisen. Für die nachhaltige Förderung der regionalen Wertschöpfung sollte daher ein Augenmerk auf die Förderung alltagstauglicher und einfacher Systeme gelegt werden, die den Anforderungen im ländlichen Raum besonders Rechnung tragen. Die Initiierung und Begleitung entsprechender Vorhaben sind als zentrale Anliegen des NETZWERK REGIONALE WERTSCHÖPFUNG IM LANDKREIS GÖRLITZ zu definieren. Die Anforderungen an ein entsprechendes System müssen auch die Bedarfe von Lebensmitteleinzelhandel, Direktvermarktungstools, Gastronomie und Außerhausversorgung einbeziehen. Professionellen Lösungen ist aller Wahrscheinlichkeit nach Vorrang einzuräumen, da „business to business“-tools die Anforderungen besser erfüllen können und eine größere Rechtssicherheit bieten. Die Vernetzung der Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen ist eine anspruchsvolle, zeitintensive und langwierige Aufgabe. Sie bildet aber die unerlässliche Voraussetzung für die erfolgreiche, strategische Entwicklung der regionalen Wertschöpfungsquellen. Es bedarf einer lokal sehr breit aufgestellten Netzwerkstruktur, die Land- und Ernährungswirtschaft, den Handel, Politik und Verwaltung, Gastronomie und Tourismus, Bildung und Wissenschaft gleichermaßen als relevante Sektoren erkennt und in geeigneter Weise anspricht. Kontinuität ist ein weiterer Erfolgsfaktor der Netzwerkarbeit, durch die Vertrauen entsteht und persönliche Verbindungen etabliert werden. Finanzielle Ressourcen zur Umsetzung

25 der identifizierten Aufgaben sind sowohl für die Lösung der praktischen Probleme erforderlich, wie auch um zu zeigen, dass die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums ein reales Anliegen ist, das praktisch verfolgt wird. Dazu können einzelne Programme ebenso beitragen wie die gezielte, strategische Ausrichtung verschiedener Förderungen, die in der Region auf das Ziel der regionalen Wertschöpfung konzentriert werden. Die aktive Unterstützung aus Politik und Verwaltung ist unerlässlich für die Begleitung der Basisarbeit. Ein aktiver Austausch zwischen der Lausitz und anderen Regionen und bundesweit agierenden Netzwerken sichert den Wissenstransfer. Das Gesamtziel sollte die aktive Positionierung der Lausitz als Modellregion für nachhaltige, regionale Wertschöpfung sein. Mit dem NETZWERK REGIONALE WERTSCHÖPFUNG IM LANDKREIS GÖRLITZ konnten die Voraussetzungen für eine intersektorale Netzwerkarbeit geschaffen werden. Durch die Arbeit im NETZWERK REGIONALE WERTSCHÖPFUNG IM LANDKREIS GÖRLITZ und die Überführung der bisherigen Ergebnisse in die mittelfristige Struktur der Projekte der BIO-REGIO- MODELLREGIONEN – WERTSCHÖPFUNG LAUSITZ und STADT-LAND-BRÜCKE DRESDEN- OSTLAUSITZ – ist ein qualifiziertes Regionalmanagement installiert worden. Dieses Regionalmanagement führt als Netzwerkknotenpunkt die interdisziplinäre Arbeit weiter und etabliert das NETZWERK REGIONALE WERTSCHÖPFUNG IM LANDKREIS GÖRLITZ dauerhaft.